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Tags:Ponten,Feldalpe,Zierleseck,Bschießer,Iseler,Willersalpe
Iseler > Zipfelsalpe > Bschiesser > Willersalpe
Es war Kaiserwetter, ideal für eine längere Bergtour. Also ab von Hinterstein mit dem Bus nach Oberjoch. Mit der Iseler-Bahn weiter dem Gipfel entgegen. Von der Bergstation geht es in Serpendinen mit schöner Aussicht zum Gipfel. Etwas anstrengen muß man sich dabei schon. Unterwegs kam uns eine Schulklasse entgegen, aber nicht in bedächtigen Schritten, sondern im Dauerlauf! Oje, ganz schön leichtsinnig! Die Rasselbande hätte uns fast vom Berg gestürzt. Durch sowas kommt man noch durch den Tod ums Leben ! Naja, wir halten uns schön an der Seite und lassen die Bande vorbei. Jetzt weiter zum Gipfelkreuz und dann wieder ein Stück zurück in Richtung Zipfelsalpe . Der Abstieg zur Alpe verläuft bei einer sehr schönen Aussicht recht gemühtlich. Ab und zu wird es sehr steinig, weiter unten über Gras auch nass. Über satte Wiesen kommen wir der Zipfelsalpe immer näher . Hinter der Alpe wird etwas matschig, weil nicht nur Bergwanderer die Alpe aufsuchen, sondern auch die Kühe hier ihren Stall haben. Alles normal - ohne Kühe keine Alpe. Es schallt uns Musik entgegen, es herrscht gute Stimmung und fast alle Tische sind besetzt. Gleich am Eingang treffen wir ein Ehepaar aus Nürnberg, das in unserer FeWo neben uns wohnt. Wir unterhalten uns kurz, tauschen dabei alpine Erfahrungen aus und suchen uns einen freien Platz.
Bei einem Radler und einer Brotzeit genießen wir die Aussicht. Noch ein Bild , auf dem ganz ungeniert meine Frau mein Radler trinkt. Im Hintergrund sieht man schon den Anstieg zum Beschiesser. Wir verlassen die Alpe und wandern wieder ein ganzes Stück zurück. Über Gras, später durch Latschenkiefern geht es immer steiler dem Gipfel entgegen. Strömender Sonnenschein macht den Aufstieg nicht gerade leicht. Meine Frau immer mit Vorsprung, hänge ich schnaufend am Berg. Trotzdem ist es zweifellos eines der schönsten Gipfelwanderungen für uns. Jammerschade das ich keine Bilder davon gemacht habe ! Der Aufstieg wird im Verlauf sehr felsig. Man springt eigentlich von einer Platte zur anderen. Kurz vor dem Gipfel wird es wieder etwas flacher und erreichen endlich das Kreuz ! Der Beschiesser ist mit 1999 m angegeben, 2000 m wäre uns aber lieber. Verflixt, sollen wir nun einen Meter am Gipfelkreuz hoch klettern? Nein, so albern sind wir nicht. Unsere Köpfe sind ja schon über 2000 m hoch ! Wir legen eine kurze Rast ein, plündern den Inhalt vom Rucksack und genießen das Gipfelglück. Plötzlich tauchen wie aus dem Nichts weitere Gipfelsüchtige auf. Junge Holländer, die aus Richtung Ponten aufgestiegen sind. Der deutschen Sprache waren sie anscheinend nicht mächtig. Als ich "Berg heil" sagte wurde ich nur verständislos angeschaut. Zum Glück führt keine Autobahn auf den Berg, sonst hätten sie bestimmt am Rucksack eine Anhängerkupplung . Ohne Worte machen wir uns wieder weiter auf den Abstieg zum Güntle. Noch ein letzter Blick zurück und auf schmalem Pfad geht es wieder bergab. Dieser kurze Abschnitt erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit!
Loser Untergrund und Blick in die Tiefe machen den Abstieg nicht einfach. Damit aber noch nicht genug. Genau in der Mitte ist der schmale Pfad auf 2 Meter weggebrochen. Auch diese Passage haben wir schließlich gut überwunden und erreichen das Güntle . Es ist ein Sattel zwischen Bschießer und Ponten mit einer grandiosen Aussicht. Nach kurzer Zeit gabelt sich der Weg wieder. Die eine Richtung für auf den Ponten und die andere zum Zirleseck. Aus Zeitgründen können wir uns den Aufstieg zum Ponten nicht mehr leisten und ehrlich gesagt auch keinen Bock drauf. Also kurz entschlossen zum Zirleseck. Auf den Weg dahin stoßen wir einen fast zerfallenen Wegweiser. Es sind nur noch Wortfetzen zu erkennen, aber wir puzzeln Hinsterstein zusammen. Ein kurzer Blick auf die Karte macht uns stutzig. Er ist zwar nicht eingezeichnet, macht aber einen guten Eindruck. Da er anscheinend oft begangen wird, nutzen wir diese Abkürzung. Für uns ist es ein echter Gewinn, wie wir später feststellen. Denn von hier bis zum Zirleseck und weiter zur Feldalpe ist es noch ein ganzes Stück. Also ab ins Gebüsch in Richtung Willersalpe. Der Pfad geht durch Latschenkiefern die uns immer wieder ins Gesicht peitschen. Wäre hier nicht eine eindeutige Spur, wären wieder umgekehrt. Auch diesen Abschnitt haben wir nach kurzer Zeit mit einigen kleinen Plessuren geschafft. Der weitere Abstieg zur Willersalpe verläuft durch Gras. Ein Stück weiter unten treffen wir wieder auf den eigentlichen Abstieg von der Feldalpe. Ich denke mal so ca. 1 Stunde "Umweg" haben wir gespart. Sicher ist der normale Weg über das Zirleseck / Feldalpe sehr reizvoll, aber nur wenn die Uhr langsamer tickt .
Der Abstieg wird jetzt wieder etwas mühsamer und geht mit hohen Tritten auf die Knochen. Unser Etappenziel, die Willersalpe, kommt immer näher und hören das rattern des Generators. Einige Bilder habe ich von einer anderen Tour übernommen!
Dort angekommen holen wir uns ein Radler, lassen uns von der Sonne streicheln und bewundern die Logistik der Alpe. Da es hier keine Materialseilbahn gibt, wie z.B. bei der Zipfelsalpe, übernehmen Haflinger fast täglich den Transport. Bierfässer, Diesel, Lebensmittel usw., also alles was hier oben verkauft aber nicht selber hergestellt werden kann. Die Pächter scheinen aus einer anderen Zeit zu sein und erinnern an die Hippiezeit - Peace! Kurz nach dem die Pferde ihre Last an der Willersalpe gebracht haben, ist ein ausgiebiger Snack fällig. Nach kurzer Zeit verlassen wir die Alpe und machen uns auf den Heimweg nach Hinterstein. Der Abstieg ist am Anfang sehr steinig und Wasserläufe queren den Weg. Keine Wohltat für die Füße - ich muß so an die Pferde denken! Übrigens, die Haflinger machen immer an der selben Stelle ihre Haufen ! Es geht über Wurzeln und Serpeninen danach wechseln wir die Talseite und überqueren einen Tobel. Ab jetzt wird der Weg wieder besser . Nach einiger Zeit ist der Abstieg von der Willersalpe geschafft und es geht anfangs auf Asphalt, später über Wiesen auf der "Höh" nach Hinterstein. Nach kurzer Zeit sind wir wieder in unserer Ferienwohnung im Schlauchen.
Schauen wir uns zum Schluss noch mal den Verlauf dieser Bergtour auf dem Bild an .
Fazit
Eine sehr schöne, teilweise anstrengende Bergwanderung.
Erfordert festes Schuhwerk und möglichst Wanderstöcke.
Außerdem Ausdauer, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Kaiserwetter!
Dauer mit Pausen ca. 7 - 8 Stunden.
Druckversion | Luftbild der Wanderung
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